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09.01.2025
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Tag 3 & 4 – ein Drama in 7 Akten - Wie ich im letzten Eintrag schrieb, es galt ein Problem mit meiner Kreditkarte zu klären. Das gestaltete sich „etwas“ schwieriger als gedacht. Aber vorab: es ist gelöst.
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Tag 3 Fortsetzung
Das Andrea-Erlebnis #5 gestaltete sich höchst dramatisch. Zumindest für mich.
1. Akt
Ich wollte mir für die übernächste Station ein Zimmer suchen und fand auch etwas passendes auf AirBnB. Da hier Hochsaison ist und diese Etappe – Punta del Diablo – am Meer liegt, sollte man das vorab tun. Dann wollte ich buchen und … stand an. Denn die SMS von Klarna auf mein Handy, lief leider ins Leere. Denn …
… ich bin ja eine Verschwörungstheoretikerin und achte sehr darauf, keine „bösen“ Apps wie Google Maps auf meinem Handy zu nutzen. Daher hatte ich – ganz schlau – mein Reise-Handy mit einer billigen Sim-Karte aktiviert, alle wichtigen – ibäh-Apps wie Uber, Airbnb usw. installiert und bin munter losgeflogen. Nur hatte ich Klarna nicht darüber informiert, dass ich eine andere Handynummer habe. Macht ja nix – man kann diese ja ändern. Ich dachte, Gott lachte und so kam es zum …
2. Akt
Um eine Handy-Nummer bei Klarna zu ändern, will dieser Anbieter sich überzeugen, dass man es selbst ist, der das Handy hat. Die erste Etappe verlief mit Schwierigkeiten, weil ich das Mail-Konto nicht installiert hatte. Aber das habe ich – nach Rückfragen in A – hinbekommen. Aber das reichte Klarna noch nicht. Also fragen die bei der Bank nach und lässt sich das automatisch bestätigen. Dafür benötigt man eine Bank-App. Die habe ich natürlich … auf meinem normalen Handy aber nicht am Reise-Handy. Kreisch….
3. Akt
Nächster Versuch mit meiner Visa-Card – und oh Wunder – das gleiche Problem. Verifizierung der Visa-Card per Bank-App erforderlich. Mir wurde leicht anders.
4. Akt
Bank-App am Handy installiert. Das hat mal geklappt – aber wie lautet meine Verfüger-Nummer? Ähm. Was tun? Meinen Mitbewohner Roly per Telegram kontaktiert, der Zugriff auf mein richtiges Handy hat, aber … der hat die Sprachnachricht zu spät gehört. Also warten. Ne. Warten geht garnicht. Wolfgang – mein Süßer – hat ja meine Passwort-Datei. Ihn habe ich sofort erreicht und er hat mir die Verfügernummer geschickt. Mit der Verfügernummer und meinem Pin kam ich einen Schritt weiter. Nur leider … bei einer neuen App ist nur SMS-Tan aktiv – und die SMS ging an … … dreimal darf geraten werden an mein normales Handy. Wohin sonst. Mir wurde leicht warm. Also habe ich mich mit meinem Mitbewohner für 20 Uhr verabredet, damit er mir die SMS durchsagt. Aber auch das funktionierte nur bedingt, denn … ich brauche ja eine Push-Tan. Und schon hing ich wieder. Denn für eine Push-Tan benötigt man einen Aktivierungs-Code von der Bank, die an die registrierte Handy-Nummer geschickt wird. Also eigentlich meine normale, nicht das Reise-Handy … Roly hat mir dann noch die Handy-Nummer von Thorsten, meinem Bankbetreuer durchgesagt, die hatte ich nicht eingespeichert – auf meinem Reise-Handy. Warum auch?
5. Akt
Nochmal Wolfgang angerufen, er ist ja bei der gleichen Bank wie ich seit 26 Jahren … damit er morgen mit meinem Betreuer spricht. Und dann fiel mir ein, dass ich sogar die Mail-Adresse von Thorsten habe. So konnte ich ihm das ganze per Email beschreiben. Ich habe mich mit Wolfgang dann für 11 Uhr / 7 Uhr Montevideo verabredet. Er wollte zu dem Zeitpunkt mit der Bank gesprochen haben.
Tag 4
6. Akt
Am nächsten Morgen hatte das Gespräch zwar stattgefunden, aber nicht mit Thorsten sondern einer Kollegin. Man hatte ihm ausgerichtet, mich per telegram zu kontaktieren, was er just in diesem Moment tat, in dem ich aufs Klo ging. Um anschließend für 30 Minuten nicht erreichbar zu sein – KREISCH …
7. Akt
10 Minuten vor 12 kam der ersehnte Anruf … er war als Mitleser dieses Blogs schon vorgewarnt. Und … oh Wunder, nach einiger Flucherei auf Thorstens Seite bekam ich auf meinem Reise-Handy einen Aktivierungs-Code und anschließend noch eine SMS. Nach der Eingabe von beiden Codes war die Banken-App auf meinem Handy funktionsfähig. Und ich konnte die Anfrage von Visa erfolgreich bestätigen und mein Zimmer für die letzten beiden Tage vor dem Rückflug damit buchen.
Der Stein, der mir hier in Montevideo vom Herzen fiel, muss in etwa noch in Österreich zu hören gewesen sein. Was ich in obiger Darstellung nicht erwähnt habe, ist die Tatsache, wie oft ich Wolfgang per Telegram anrief und ihn bat wahlweise Roly oder die Bank zu kontaktieren … weil die einfach nicht erreichbar waren. Aber das waren immer relativ kurze Akte … und hätte die Geschichte unnötig verlängert. Danke an Roly und Wolfgang für Eure Geduld mit einer halbhysterischen Andrea – und Danke an Thorsten, dass ich die nötigen Unterschriften – also den Formularkram – nach meiner Rückkehr erledigen kann. Ich schwöre seit über 25 Jahren auf DIESE Bank – und mir wurde erneut bestätigt, dass das richtig ist.
Jetzt war es 9 Uhr in Montevideo – und der Tag konnte beginnen.
Er verlief – im Vergleich mit dem bisherigen Drama – nahezu ereignislos. Naja. Nicht ganz.
Ich nahm ein Uber-Taxi zum Cerro Montevideo – ein Viertel am westlichen Ende der Stadt (ca. 25 Minuten), wo man ein Fort mit einem Militärmuseum aus den Anfängen von Montevideo besichtigen kann. Der Cerro – der Berg – hat gefühlt 150-200 Höhenmeter, aber ich war dankbar, dass mich das Taxi bis nach oben brachte. Der vergleichsweise unfreundliche Fahrer war dann doch noch so nett, mir zu sagen, wo der Bus abfährt. Ja. Es gibt auch hier nicht nur freundliche Menschen. Aber die fallen echt auf :-)
Die Aussicht auf die Stadt, den Rio und die Bucht von Montevideo hat die Fahrt auf jeden Fall gelohnt. Und auch wenn ich als Friedensaktivistin keine besondere Affinität zum Militär habe: es war schon recht interessant sich das anzuschauen. Sehr liebevoll gepflegt von den dort ansässigen Soldaten, die enorm freundlich waren :-) .
Libertad o muerto – ein Spruch, der mich nicht abstößt, war dort zu lesen. Auch mir ist Freiheit ja enorm wichtig.
Ich bin dann zu Fuss wieder runter, habe mir das Stadtviertel beim Cerro näher angeschaut – bis runter zum Strand und in den dortigen wunderschönen Park mit einem Memorial, dass an einige der Opfer der letzten Diktatur erinnert.
Und dann wurde ich mutig und nahm den Bus zurück, der mich ca. 1 Stunde lang kreuz und quer durch die Stadt fuhr, bis ich in Ciudad Veja – der Altstadt – ankam. Dort kenne ich mich ja bereits aus :-) - und fand langsam den Weg „nach Hause“.
Allerdings kam ich unterwegs wieder bei der Schneiderin vorbei. Und so kam es dann zum
Andrea-Erlebnis #6
Sie schenkte mir nämlich eine Mate-Tasse und eine kleine Thermo. Einen „Strohhalm“ hatte ich mir schon organisiert, weil man – dank Pandemie – nicht mehr gemeinsam aus einem trinken kann. Sie wollte, dass ich eine schöne Erinnerung an Uruguay habe. Ist das nicht Wahnsinn?
Was ich heute erfuhr – ein einfacher Arbeiter verdient wohl ab 500 Euro pro Monat – bis 1500 Euro, wer hoch qualifiziert ist. Wie man das bei den Preisen hier schafft … heftig. Busse sind günstig, Zigaretten übrigens auch … aber die meisten Lebensmittel sind teurer als bei uns. 1/2kg Ketchup auf dem Markt für ca. 2 Euro. Echt heftig.
Ich bin dann noch kurz zur Apotheke, bei der ich mir gestern schon was gegen Blasen gekauft habe. Heute kam dann noch ein Mittel gegen Sonnenbrand dazu. Denn neben meiner Powerbank fehlt mir auch meinen Sonnenschutz (tschamba fii) und das hat folgen. Dummes Fleisch muss leiden.
Ach ja: an dieser Stelle noch mal einen GANZ GROSSEN DANK an Ursula – die mir am Sonntag vor Abflug noch Knie, Hüfte und Schulter ge-tape-t hat. Es ging mir noch nie so schmerzfrei wie die letzten Tage. Die Tapes sind noch drauf, werden zwar langsam etwas unschön, aber … was tut man nicht alles … Das wird zwar etwas gestreift ausschauen, wenn sie dann runter kommen … macht aber nix. |
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