 |
26.01.2013
|
Zwei Tag in der Natur, die unterschiedlicher nicht haetten sein koennen liegen jetzt hinter mir. El Calafate hat einiges zu bieten ... |
|
... aber ich moechte jetzt nur von den letzten beiden Tagen erzaehlen.
Vorgestern war ich am Perito Moreno, dem wohl beeindruckendsten Gletscher, den man als Normal-Mensch erreichen kann. 3 Mal gab er sich die Ehre, in meiner Gegenwart zu kalben. Es war sogar einiges oefter, aber da konnte ich jeweils nicht hinschauen ... faszinierend ... wuerde Herr Spok sagen ... und das sage ich auch.
Aber natuerlich fand nicht nur ich das beeindruckend. Gefuehlt 500 andere Touries waren ebenfalls praesent (zeitgleich), um den Gletscher zu bewundern. Wie ich waren die meisten von irgendeiner Agentur hingeschippt worden. Keine Ahnung, wieviele Besucher am Tag auf der Beobachtungsplattform stehen ... aber es sind sehr sehr viele. Die Wege sind - ganz modern - mit loechrigen Gitterplatten ausgelegt ... also genau von der Art wie ich sie besonders liebe. Und das kilometerlang. Gut, dass mir das jetzt schon ne Weile nix mehr ausmacht :-) Vor ein, zwei Jahren waere ich wohl noch leicht hysterisch geworden ... Aber wenn 10000 von Menschen darueber gehen, kann ich das auch :-)
Und nun zum 2. Tag in der Natur. Gestern war ich am Lago Roca und ging rauf zum Cerro de Cristales. 1285 m hoch - rund 1080 Hoehenmeter lagen vor mir, als ich - mutterseelenallein - mich auf den Weg machte, um den Ausblick ueber den ganzen Nationalpark zu erhaschen. So allein war ich in meinem Leben wohl noch nie. Kein Mensch am Berg, in einer Gegend wo vielleicht 50 Menschen an 2 Campingplaetzen waren - gut 50km von Calafate entfernt. Die Frage, wie komme ich da wieder runter, schoss mir einige Male durch den Kopf, aber ich habe ja meine Stoecke und den Hintern. Also was solls? Und wenn ich nicht am Bus bin, wenn er zurueckfahrt, wird der Fahrer vielleicht .... Ok, einfach nicht daruber nachdenken und weiter.
Bei 1100 Hoehenmeter war Schluss mit lustig. Vor mir lagen zwar nur noch 185 Hoehenmeter, aber die waren EXTREM steil und fast nur Schotter und Geroell. Ausserdem war es sehr windig, so dass bereits der Wind ein nicht ganz geringes Risiko darstellte. Allein da hoch ... das war mir einfach ZU riskant, irgendein Rest Vernunft ist ja noch vorhanden. Zaehneknirschend setzte ich mich in ein windgeschuetztes eck und kaute auf ein paar keksen rum.
Und dann sah ich sie ... 2 Wanderer, die den Berg hochkamen. Hmmmm. Also bin ich nicht allein, also doch weiter. Auf 1150m wusste ich, ohne wirkliche Unterstuetzung macht das keinen Sinn. Daher, warten und fragen, ob es ok ist, dass die zwei mich begleiten wuerden. Es war ok. Miriam und Fabio aus Muenchen - beide 19 :-) - waren gerne bereit, mir alten Dame ein wenig unter die Arme zu greifen (zumindest moralisch) und so gelang es mir dann (ohne weitere Hilfe) auf den Gipfel zu kommen. Wow das war genial - der Blick ueber den Gletscher nationalpark bis Chile hat die Muehe des Aufstiegs gelohnt. Und der Abstieg war zwar hart - speziell ganz am Anfang. Aber danach war eigentlich alles eher einfach :-) ... so relativ ist das Leben eben.
Heute ist schon wieder Faultag angesagt. Die Kniee wollen halt auch mal eine Ruhepause. Ich bin eben keine 19 mehr ... aber das macht nichts. Ich schaffe trotzdem fast alles, was ich will. Und das was ich nicht schaffe ... sollte halt nicht sein! Das gute dabei ist: ich habe Zeit, die Eindruecke auch zu verdauen. Die jungen Reisenden ziehen von Ort zu Ort in viel kuerzerer Zeit als ich. Das Tempo mag ich nicht (mehr).
So und jetzt gehe ich noch ein wenig am Strand vom Lago Argentino spazieren. Bis Bald! |
|
|

Ich möchte informiert werden, wenn's was Neues gibt:
Meine E-Mail-Adresse:
|
 |