09.02.2013

 

Kein W, nur ein bescheidenes Y - aber das hiess auch 3 Tage mit 25km pro Tag und 3 Naechte im Zelt ...
 
... und das war teilweise wild. Windgeschwindigkeiten von 110-120 km/h fuehlen sich in einem Zelt SEHR seltsam an. Aber besser von Anfang an ...

Montag kam ich mit dem Bus in Puerto Natales an ... und es machte leise UPPS, als ich das Haus meiner hiesiigen Couchsurfing-Familie betrat. Nicht nur, dass rund 7 Couchsurfer, 2 Erwachsene, 3 Kinder und ein Hund eine Flaeche von maximal 80qm bevoelkertern. Es war auch das erste Mal auf dieser Reise, dass ich beschloss im Huettenschlafsack zu uebernachen. Aber es gibt schlimmeres - und Gloria, ihr Mann und die Kinder sind total nett und hilfsbereit.

Am Dienstag war erstmal Orientierung angesagt, Schlafsack mieten, Kochgeschirr und Lebensmittel einkaufen. Mittwoch um 7.30 ging dann der Bus zu den Torres del Paine. Und ich war ... erkaeltet. Hmmm.
Was tun?
Ich beschloss auf meinen Koerper zu hoeren und mir das W nicht zu geben. Ca. 85km, bergauf, bergab mit Gepaeck ... das brauche ich nicht wirklich. Ich will meine Wanderungen ja schliesslich geniessen. Also nahm ich mir im Park den Katamaran bis zum Refugio Paine Grande, mietete mir dort ein Zelt (20Euro pro Tag!!!) und blieb drei Naechte. Zum einen war ich von dort in der Lage zumindest ein V zu gehen - und da ich noch einen W ausserhalb der Standard-Route nahm, entstand so eben MEIN Y!

Womit ich mich von den meisten anderen am Camping-Platz gleich in zweierlei Hinsicht unterschied.

1. Ich ging weder das W noch das O sondern eben das Y
2. Ich kam abends von jeder Wanderung gut gelaunt und relativ entspannt zurueck. Die Gesichter der meisten, die mit 15-18kg Gepaeck abends am Zeltplatz einliefen, waren alles andere als entspannt :-)

Ich habe natuerlich einige der Highlights der Tour verpasst. Aber ich hatte wunderschoene Stunden in nahezu unberuehrter Natur, sah Kondor, Guanaco und zig kleine Voegel, genoss die Berg, Gletscher- und Steppenlandschaft und bekam den Kopf freigeblasen. Was bei den hiesigen Windgeschwindigkeiten kein Wunder ist. Abgesehen von einem leichten Schauer Freitag morgen und eben diesem heftigen Winden hatte ich fast nur gutes Wetter. Was bei den Torres del Paine ein kleines Wunder ist. Die sind fuer ihre Feuchtigkeit beruechtigt. (Wenn Engel reisen???? Danke an Elisabeth, Franzi und Rainer fuer die Gluecksbringer, die fuer gutes Wetter sorgen)

Wie anfangs erwaehnt: die letzte Nacht hatte es windmaessig dann in sich. Ca. 1/5 der Zelte stand am naechsten Morgen nicht mehr dort, wo sie zunaechst gestanden hatten. Einige mussten auf den Boden eines Grosszeltes ausweichen. Es war einer der heftigsten Stuerme, die ich bis jetzt erlebt habe. Kyrill war nicht wesentlich heftiger. Nur bin ich da sonst im Haus, nicht in einem 2-3Mannzelt. So gegen 1.00 Uhr bin ich dann doch eingeschlafen. Iirgendwann ist man doch muede genug :-)

Schlafen im Schlafsack ist aber leider nicht wirklich meines. Meine Haende waren mal wieder so richtig schoen geschwollen. Aber was solls ...

Heute im Bus zurueck nach Puerto Natales war ich vermutlich die einzige,die nicht geschlafen hat - sondern die Landschaft genoss. Alle anderen waren komplett hinnig ... meine Entscheidung fuer das Y war also goldrichtig.

Jetzt bin ich wieder bei Gloria, wasche meine Klamotten und schreibe waehrenddessen den Blog. Morgen wird es wieder eher ruhig, Montag geht es dann auf das Boot nach Puerto Montt. Ich hoffe, meine Engel sorgen die 4 Tage auch fuer gutes Wetter. Aber fuer alle Faelle bin ich mit Mittel und Mittelchen gegen Seekrankheit ausgestattet.
 
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