08.01.2013

 

Vier Tage Santiago liegen hinter mir, Zeit, dass ich mich mal melde ...
 
Ich muss sagen, es ist enttaeuschend. Sehr enttaeuschend.

Das Aufregendste, was mir bis jetzt passiert ist, war eine Einladung zu einem Mote, einem chilenischen Fruchtsaft. Das Gefaehrlichste ... wunde Fuesse, durch drei Blasen und ein wenig Sonnenbrand. Klassischer Fall von selbst dran Schuld.

Santiago ist "einfach" zu bereisen. Sehr einfach. Denn so viele freundliche Menschen wie es hier gibt, sind mir noch nicht begegnet. Nirgendwo. Zumindest in keiner Stadt - und Fremden gegenueber. Man braucht nur hilflos zu schauen - und schon kommt man auf dich zu, um Dir weiterzuhelfen. In der Metro stehen Jungs und auch junge Frauen auf, um aeltere Leute den Platz anzubieten (das kannte ich vor 100 Jahren auch in Deutschland, aber heute??). Am Zebrastreifen wird angehalten (und das nicht nur fuer Touristen), der Fahrstil im allgemeinen ist zwar lauter als bei uns ... aber sehr wenig angsterregend.

Die Stadt selbst ist nicht so spannend. Es gibt einiges zu sehen, aber "verwoehnte" Touristen kommen nicht wirklich auf ihre Kosten. Wenn man davon absieht, dass mitten drin mehr Parks sind als in Wien. VIEL mehr Parks - kaum zu glauben, nicht wahr. Und in den Parks ist man dann auf einmal auch voellig allein. Zumindest war ich das, als ich den Cerro San Cristobal besuchte, der rund 200 Hoehenmeter zu bieten hat. Ok, bei 32 Grad im Schatten waren nicht viele Spaziergaenger unterwegs. Bei mir haette es auch zum Sonnenstich gereicht, wenn ich nicht mein Tuch als Kopfschutz und 1,5 Liter Ingwertee bei mir gehabt haette.

Ach ja, den Tee hatte ich bei mir, weil mich im Flugzeug eine Erkaeltung erwischt hat. Die LAN hat wohl kein Geld fuer die Heizung), aber Schniefen und Naselaufen war nach 2 Tagen wieder weg. Es lebe der Ingwer, den man dankbarerweise auch in Santiago bekommt. Denn eines muss man als Chile Besucher wissen. KEINE, aber auch nicht im entferntesten den Lebensmitteln aehnlichen Dinge mitnehmen. Keinen Ingwer, keine Gewuerze, kein garnichts. Schon gar nichts frisches. Das wird einem von den SEHR FREUNDLICHEN Grenzbeamten wieder abgenommen.

Das einzige, was mir bis jetzt nicht gefaellt, sind enorm viele verlassene Hunde, diè ueberall durch die Strassen streunen. Tierheime scheint man hier nicht zu kennen. Und da es, zumindest im Zentrum von Santiago keine krasse Armut bei den Menschen gibt (mir ist nix aufgefallen, was man nicht auch in Wien oder Frankfurt sind), ist das mit den Hunden richtig beruehrend.

Die beiden Couchsurferinnen Kelly und Vero, bei denen ich untergekommen bin, waren bzw sind mehr als hilfreich. Ausgestattet mit einer Metrokarte, einem Stadtplan und hilfreichen Tipps, war die Stadterkundung ein Kinderspiel. Bei Bedarf geben die ihren Gaesten auch noch ein Telefon, man kann den Computer benutzen (was ich gerade tue), wird bekocht (darf aber helfen) und ueberhaupt perfekt versorgt.

Ich kann also wirklich nur ueber die Hitze klagen, sonst ... faellt mir einfach nichts ein. Doch. Da war noch was. Morgen geht es weiter nach Punta Arenas. Um 1.25 in der Nacht! Das wird mindestens so anstrengend wie der Flug hierher. Aber wenn das die schlechtesten Erfahrungen bleiben, dann war das mal wieder Jammern auf sehr hohem Niveau.

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