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25.04.2013
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Bevor ich mich wieder "auf die Strasse" mache, noch ein paar Impressionen aus dem Norden Chiles |
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Heute mittag gab es zum ersten Mal in meinem Leben Llama. Schmeckt ein bischen sauer das Fleisch, auch etwas nach Wild - aber lecker.
Dabei durfte ich dann beoachten, dass die Gesundheitspolizei von Chile - zumindest in diesem Fall - ueberraschend "zuschlaegt". Der Kellner hat nen ziemlich bedrueckten Eindruck gemacht, als die da auf einmal zu dritt aufgekreuzt sind.
Was mir in dieser Kneipe aber erneut - unangenehm - auffiel, war die Angewohnheit hier im Norden, das Trinkgeld gleich mit auf die Rechnung zu schreiben, nicht zu fragen, sondern einfach nur inkl. Trinkgeld rauszugeben. Wer mich kennt, weiss wie ich darauf reagiert habe. Ich war mir nicht zu fein ,50Euro wieder zurueckzuholen. Normalerweise habe ich immer gut Trinkgeld gegeben, aber wenn man mich "zwingt" reduziert sich das sofort auf Null.
Manche Leute sind hier unheimlich unverschaemt - die Touris sind nur Geldgenierung. Andere sind wirklich immernoch total nett - trotz der Massen, die hier rumlaufen.
Ich hatte im Hostal Eden wieder ein Doppelzimmer fuer mich allein - obwohl ich das Einzelzimmer reserviert hatte. Auf der Strasse trifft man viele, die einem eine Tour andrehen wollen. Aber auch immer wieder Menschen, die nur ein Schwaetzen halten oder einem weiterhelfen wollen.
Dass ich die Vulkanbesteigung allein mit dem Guide machen konnte, war ja auch so eine Nettigkeit ein Geschenk. Es war zwar nicht gerade billig - aber Auto, Fruehstueck, staatlich gepruefter Mountain-Guide - damit sich das rechnet muessen es mindestens 2 sein. Normalerweise gehen die Gruppen nur mit 4 Leuten los. Also - insgesamt kann ich mich mal wieder nicht beschweren. Im Gegenteil.
Hier in San Pedro arbeiten sehr viele Bolivianer. Schwarz vermutlich. Ueber die gruene Grenze. Denn die Cordillera macht eine effektive Kontrolle nicht moeglich. Die Armut jenseits der Grenze ist schon heftig. Und um nach Chile einreisen zu duerfen, muessen Bolivianer 2000$ nachweisen. Die hat nicht gleich jeder. Die Bollivianer hier sind aber alle total nett.
Ich merke auch, dass ich unbedingt noch richtig nach Bolivien und Peru fahren moechte. Abgesehen davon, dass die Menschen dort sogar verstaendlich sprechen - es ist einfach ganz was anderes. Und Uyuni war wirklich nur ein mueder Appetithappen.
Auch wenn ich jetzt noch immer nicht weiss, was ich wirklich machen moechte, wenn ich heimkomme. Eines weiss ich bestimmt. Eine Arbeit, die mich in ein monatliches fixes Hamsterrad zwingt, werde ich nicht mehr annehmen. Das war ein Teil dessen, was mich krank gemacht hat. Nie mehr als 10-14 Tage wegzukoennen, den Kopf aufzutanken, einfach nur ein bisschen "frei" zu sein - das war in den vergangen Jahren einfach nie moeglich und hat mir enorm gefehlt. So sehr ich die Treue und auch Freundschaft mancher Kunden garnicht genug schaetzen kann. DAS darf ich nicht wieder tun.
Alles andere - mal sehen. Schliesslich arbeite ich ja im Prinzip sehr gerne :-). Und auch wenn mich die Reise sehr beeindruckt und vielleicht auch ein wenig veraendert hat. Ich bin halt doch noch die Alte - bzw. wieder die Alte ...
Von daher: bis bald aus Ovalle
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