17.08.2016

 

Tag 11
Schraube locker
 
Nach einem Luxusfrühstück mit drei Gängen – wir haben die Hotelkosten gut „reingegessen“ – ausführlichem Druschba-Flyern im Hotel und vielen „Karaschos“ für die Idee, wollen wir los Richtung Smolensk. Es regnet, also Scheibenwischer an und los geht’s.


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Zweihundert Meter später stehen wir wieder. Mit kaputtem Scheibenwischer – das natürlich auf der Fahrerseite. Nein. Ich übertreibe nicht. Mein Auto macht schon wieder Ärger. Und das trotz Ikonen von Mönch Andrej … irgendwie ist der Wurm drin. Wir fahren erst mal eine Tankstelle an ... und stoßen beim Tankwart auf bloßes Unverständnis ... Wie bei uns, in Tankstellen gibt es vielfach keine technisch kompetenten Menschen mehr, die sind ja eher Supermärkte, teilweise auch hier. Also weiterfahren. Gottseidank hat der Regen aufgehört.


Dank meiner inzwischen dramatisch angestiegenen Russisch-Kompetenz gelingt es mir ein Schild „Auto-Service“ als solches zu entziffern. Denke ich mir zumindest ... und da es in die gleiche Richtung weist wie unser Navi, folgen wir dem Schild einfach mal.

Ja – das ist der Auto-Service. VW, BMW ... und noch zwei drei Marken – ein größeres Geschäft, das sich als Ersatzteilhändler herausstellt. Die Verkäufer sind leider auch nicht in der Lage, uns bei unserem erneuten „Slamassel“ zu helfen – aber Claus kann sich von ihnen wenigstens eine Kneifzange leihen. Wenige Umdrehungen später ist das Problem beseitigt. Es war einfach nur eine Schraube locker. Bei meinem Auto natürlich.

Irgendwie ist mir danach, 100 Rubel in solch ein Gerät zu investieren. Eine weise Entscheidung, wie es sich rund 30 km später herausstellt. Also endgültig ab Richtung Smolensk.


Bushaltestelle unterwegs
   

Kein Land für Mercedesfahrer – zu viele Elche!

 


Kein Tag ohne Katze! (1)
   

Kein Tag ohne Katze! (2)
   

Kaffee-Beiserl unterwegs
   

Nicht ganz moderne Computer

 


Auch am russischen Himmel gibt es Streifen
   

Ärmliche aber sehr gepflegte Dörfer

 


Ländliche Selbstversorgung mit Gewächshaus
   

Etwas windschief ...

 


Die guten alten Heumandl
   

Einfach nur Landschaft

Der Tag scheint sich etwas im Monat geirrt zu haben, der ständige Wechsel zwischen, Regen und Wind sowie Sonne und Hitze mutet eher nach April an, aber es wird trotzdem eine gemütliche Fahrt auf kleinen Nebenstraßen, die ich immer wieder unterbreche, um ein paar Impressionen auf Foto festzuhalten. Diesmal sind die Straßen allerdings nicht ganz so glatt wie die gestrigen Hauptstraßen, sodass wir nicht viel schneller als 65 bis 70 km/h fahren können. Meine Stoßdämpfer sollen zumindest bis Österreich halten. Irgendwann hängt sich der Scheibenwischer leider wieder auf – aber dank eigener Kneifzange war es kein Problem, die Schraube festzuziehen.

Egal. Gegen 17 Uhr kommen wir in Smolensk an und finden dank Tablet-Navigation sogar fast problemlos zum Hostel. Zumindest in die Gegend. Aussteigen – umschauen – nirgendwo irgentwas, was an Hostel erinnert. Unser etwas hilflos wirkender Blick regt eine alte Dame dazu an, uns quer durch die Gegend zu führen, zu einem Ort, wo sie jemanden kennt, der das Hostel zu kennen scheint. Ihre angeregte Ansprache klingt zwar sehr sympathisch, nur leider erschließt sich mir nicht der Sinn ihrer Aussagen. Egal. Hauptsache nett. Ein paar hundert Meter und einige Druschba-Flyer später sind wir dann am richtigen Haus angekommen und finden im zweiten Anlauf mithilfe eines freundlichen Sicherheitsbeamten sogar den richtigen Eingang. Die Sucherei hat sich aber gelohnt. Ein ganz neues Hostel, für 550 Rubel pro Person, sehr komfortabel, und Claus und ich kriegen das Drei-Bett-Zimmer, das ich ab morgen reserviert hatte, schon eine Nacht früher. Mit eigenem Badezimmer. Luxus pur.

Claus kümmert sich ums Abendessen – ich um den heutigen Bericht. Super Arbeitsteilung.

Ich muss gestehen – hier ganz öffentlich: Ich war ursprünglich heilfroh, dass Claus eigentlich campen wollte. Wir kennen uns ja von der Linzer Mahnwache, waren mehr als einmal aneinander-gerauscht. Eine gemeinsame Fahrt ... war mir eigentlich zu stressig. Irgendwann war er dann doch bei mir im Fahrzeug, ich habe es – innerlich grummelnd – hingenommen, weil ... naja. Und jetzt sind wir ein gutes Team – finde ich. Und er auch – er hat Schlimmeres erwartet :-) Bis jetzt haben wir alle Probleme ganz gut gemeistert. Und ab übermorgen sind wir ja dann wieder beim Konvoi und reihen uns ein. Mal sehen, wie es uns damit geht. Auf Michaela und ihren Sohn freue ich mich schon – C3 grüßt C1 ganz herzlich!

Aber morgen genießen wir erst einmal die Stadt, die im Zentrum, das wir mit dem Auto bereits durchquert haben, sehr beeindruckend gewirkt hat. Bis denne!
 
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