21.01.2018

 

Der gläserne Bürger ist seit 13. Januar 2018 in der EU Wirklichkeit. Mit PSD2 können - dank der EU - spätestens in 18 Monaten, Finanzkonzerne die jeder nutzt, wie Paypal, Amazon, eBay & Co auf Eure Konten zugreifen. Du glaubst das nicht? Das verwundert mich nicht. Selbst systemkritischen Freunden von mir ist das entgangen ... Darum dieser Blogbeitrag!
 
Interessantes Gespräch mit dem freundlichen Berater von meiner Hausbank - der durch eine schriftliche Anfrage meinerseits von PSD2 bzw. dessen Auswirkungen erst erfahren hat. Er hat Rücksprache mit der Landesbank gehalten und mir folgendes Infos gegeben:

1.  die Banken müssen es umsetzen, werden aber die 18 Monate weitestgehend ausnutzen
2.  ab dann haben die Konzerne prinzipiell Zugriff auf unsere Konten mit denen wir online-Zahlungen abwickeln
3.  in der Zwischenzeit werden die üblichen Verdächtigen - eBay, Amazon, paypal ... ihre AGBS ändern.
4.  sobald man dem zustimmt, kann man sich bei der Bank NICHT mehr wehren. ALSO ACHTUNG wenn IRGENDWER in den nächsten 18 Monaten seine AGBs ändert ...
5.  wenn man dem nicht zustimmt ... wird man vermutlich auf die Firmen verzichten müssen

Seine Idee: er wird sich, sobald es konkret wird, ein eigenes Konto einrichten, über das er seine Online-Geschäfte abwickelt. Ok. Das kostet 5 Euro im Monat, aber 60 Euro im Jahr ist mir der Datenschutz auch wert.

Sonst kann Amazon & Co anhand Eurer Bankomat-Abrechnung an Spar gleich vorschlagen, die Lebensmittel doch billiger bei sich zu kaufen. Punktgenauer geht Werbung nicht mehr, wenn die Konzerne Eure Ausgaben kontrollieren können.

Wenn es schon der Mitarbeiter einer Bank nicht wusste, was los ist, wie sollen es „Normalos“ noch mitbekommen?

Mein Vorschlag: sprecht Eure "normalen" Kontakte bei den Banken darauf an. Eure Freunde, Bekannte - JEDER sollte wissen, was seit 13. Jännner dank der EU den Konzernen zukünftig möglich wird.

Weitere Informationen
http://norberthaering.de/de/27-german/news/823-psd2 - Norbert Häring ist sehr kritischer Wirtschaftsjournalist und arbeitet fürs Handelsblatt.

Bei den Medien muss man aber aufpassen: Man wird auch noch so richtig schön verdummt:

„Verbraucher müssen indes nicht fürchten, dass Firmen künftig unkontrolliert auf ihre Daten zugreifen. „Bankkunden müssen ihnen explizit die Erlaubnis für eine Weitergabe erteilen“, sagt Ulrich Binnebößel, Experte für Zahlungsverkehr beim Handelsverband HDE. Zudem dürften Institute nur für den angefragten Zweck Daten herausgeben. Stimmen Verbraucher zu, geschieht der Zugriff über Schnittstellen bei der Hausbank. „Die hohen Sicherheitsstandards bleiben erhalten“, so der Bankenverband Deutsche Kreditwirtschaft."

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/was-eu-regel-psd2-im-zahlungsverkehr-fuer-bankkunden-bedeutet-14912865.html

Wenn man den AGBs ohne nachzudenken zustimmt ... kann man sich NICHT mehr weigern.

Also nochmal: Achtung bei Änderungen der AGB in den nächsten Monaten!
 
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