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16.08.2016
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Tag 10 Einfach nur ein Reisetag ... |
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Ich sag es gleich: Der heutige Tag verlief völlig unspektakulär. Reisetag. Er war aber trotzdem nett.
 Hostel in Pskov – Vergrößern: Bitte anklicken!
Er begann zwar mit einem Küsschen von einem wildfremden älteren Russen, der uns beim Beladen meines nicht ganz unauffälligen Fahrzeugs beobachtete. Wir haben derzeit das „Problem“, unser weniges Gepäck (nur zwei statt vier Personen) so im Fahrzeug unterzubringen, dass nix verruscht. Luxusproblem sozusagen. Claus verabschiedete sich von seinen russischen Freunden aus dem Elektronikmarkt und dann ging es gegen 11.00 Uhr mithilfe meines Tablet-Navis Richtung Smolensk – genauer Welikije Luki, ein Ort in der Pampa zwischen Pskow und Smolensk, kein Dorf wie mir Juri gestern gesagt hat. Ok, aus der Sicht eines Moskauers ist es wohl ein Dorf – aus der Sicht eines Österreichers würde es mit knapp 100.000 Einwohnern locker zur Landeshauptstadt reichen. Auf dem Weg fuhren wir fast immer geradeaus durch ziemlich viel Nichts, angereichert mit ein paar kleinen Häusern und gelegentlich mal einem Café am Straßenrand. Ein schönes Nichts, aber eben nichts, wenn man aus dem dichtbesiedelten Oberösterreich kommt.
 Sehr einfache Häuser am Straßenrand
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 Schier endlose Landschaft ...
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 Telefonzelle am Straßenrand
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Lustig fand ich die öffentlichen Telefonzellen, immer wieder direkt an der Hauptstraße – ohne dass irgendeine größere Siedlung in der Nähe zu sehen war. Dass es sowas noch gibt!
 Kaffeepause im Nirgendwo
Was es sehr häufig gibt, sind alte Frauen auf der Straße, die Obst, Pilze und Kartoffeln verkaufen. Gefühlt alle 500 Meter sitzen sie am Straßenrand. Bei Steinpilzen für 4 Euro konnten wir einfach nicht nein sagen, im nächsten Hostel gibt es Reis mit Pilzen. Diese alten Frauen sind ein deutliches Zeichen für die Armut im Land, die vielen SUVs, die man ebenfalls überall sieht, für den Reichtum. Der gleiche Gegensatz wie überall.
Kurzzeitig zuckelten wir hinter einem Brennholz-Transporter her, aber bei dem recht dünnen Straßenverkehr auf den super ausgebauten und fast völlig schlaglochfreien Straßen habe dann sogar ich mal überholt. Es war eine stressfreie Fahrt – besonders nachdem meine Bordelektronik sich wieder normalisiert hatte und mein Spritverbrauch laut Anzeige nicht mehr bei 14,5 sondern wie gewohnt bei 5,5 Litern lag. In Welikije Luki angekommen wurde es dann etwas problematisch. Das Städtchen ist wirklich ziemlich Provinz, im Internet fand sich kein Hotel, von lateinischen Buchstaben irgendwo auf der Straße ganz zu schweigen. Irgendwo im Zentrum am Markt quatschte ich dann einen Taxi-Fahrer an. „Hotel“ ist gottseidank ziemlich international verständlich und wir konnten uns an ihn dranhängen. Er lotste uns zum vermutlich einzigen Business-Hotel im Ort – aber das war uns beiden in dem Moment eher egal.
Was mich wieder mal überraschte, war die Weigerung des Taxlers, für die Lotserei Geld anzunehmen. Er war sogar noch ausgestiegen und hat überprüft, ob die überhaupt Zimmer frei haben – aber wollte auf keinen Fall Geld annehmen. Und das für eine Strecke, die – wie wir später zum Ende unseres Abendspaziergangs feststellten – rund 100 Rubel kostete. Wieder mal einfach nur nett ... immer wieder. Danke dafür!
 Dieser ganze Park ist ein Kriegerdenkmal
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 Schluss mit dem Kriegswahnsinn in allen Ländern!
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Bei unserem Abendspaziergang wurde dann deutlich, dass diese Stadt wohl primär aufgrund der Kriegsgeschehnisse nach 1941 bekannt ist. Die Schlacht wird in der Wikipedia ausführlich beschrieben. Weitere Infos findet man natürlich auch, besonders da die 850-Jahre-Feier (1166-2016) der Stadt im Mittelpunkt steht. Aber die über 100.000 Toten der Roten Armee in dieser Schlacht gaben ihr den Namen „das kleine Stalingrad“. Man findet enorm große Heldendenkmäler, Panzer und Flaks sowie ewige Feuer zum Gedenken des damaligen Wahnsinns.
 Die erste Luxusnacht
Und jetzt werden wir die heutige Nacht genießen, die sich im Quartierstandard doch deutlich von den letzten abhebt, wie man den Bildern leicht entnehmen kann. Aber das darf ja auch mal sein ...
Druschba! |
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