31.03.2022

 

Die Erlebnisse des heutigen Tages sind so vielseitig. Das muss ich gleich niederschreiben.
 
Heute morgen sind wir zu einer Lagune de Apoya in der Nähe von Masaja gefahren. Das sind ca. 45 km und eine stunde fahrtzeit. Der Grund?`Die Freundin des Neffen der Frau von Alfred hatte dort das Ladekabel ihres Computers liegen. Gefahren ist der andere Neffe, da ersterer keinen Führerschein hat. Unterwegs waren wir beim Bankomaten und ich verfüge jetzt endlich über lokale Währung. Der Ausflug war wunderschön, die Lagune liegt in einem Schutzgebiet und ich konnte ein bißchen Sightseeing machen. Nur … 4 Personen, 45km einfache Strecke und 1 std. einfache Fahrzeit für ein Ladekabel. Hmm.

Mittags fuhr Alfred mich zuerst zum Einkaufszentrum, wo ich dann auch eine lokale Sim-Karte erwerben konnte, anschließend zu einem Aussichtspunkt, von dem man den See und die Stadt gut übersieht. Ausländer zahlen 35 Cordoba = 1 dollar pro Person, Einheimische 20 pro Fahrzeug. Aber ok. Es sind keine Unsummen. Anschließend brachte er mich zum Hafen und ich war das erste Mal seit Ankunft in Managua allein. Und durfte alle meine Unsicherheiten begraben. Selten so nette Menschen auf der Strasse getroffen.

Als da wären:

- der Eintrittskassierer in einen Park am Hafen. Der Eintritt kostet 5 Cordoba – ich hatte nur 20. Er konnte nicht wechseln. Also hat er mich einfach so reingelassen, ich sollte das aber niemandem sagen.
- der Hüter des dort ausgestellten Flugzeugs – das ich besuchen musste, da drauf stand „el derecho que vivir en paz“ - eines meiner Lieblingslieder
- die Verkäuferin der Flasche Wasser. Angeschrieben waren 15 cordoba, sie verlangte 20. ich dachte schon an Ausländerabzocke, da sagte mir die Kollegin, dass das der Preis vom Nachbarstand wäre – und sie gaben mir trotzdem 5 Cordoba raus …
- die Quesillo Verkäuferin, mit der ich mich intensiv über den Buchstaben Z und ähnlichen Wahnsinn austauschte
- der Polizist, den ich fragte wie ich zur Kathedrale komme und der mir die Erklärung mit den worten „mi amor, a derecho ...“ - man hat schon völlig vergessen, wie freundlich Polizisten sein können. Hier sind alle, die ich bisher getroffen habe, sehr freundlich. Alle! Selbst die am Flughafen übrigens.
- und der Taxi-fahrer, der mir eine Tüte Mini-Enchilliadas Nicaraguensas zum Kosten beim Strassenhändler kaufte als er mich – zum korrekten Preis – zurück zu Alfreds Haus brachte.

Wenn es nicht so heiß wäre, wäre es ganz ganz toll. So ist es nur toll, weil sehr sehr anstrengend. Bin ja keine 20 mehr … oder so.

Zum Thema Corona: hier laufen gefühlt 50% der Menschen mit Maske rum. Draußen. Trotz dieser Hitze, die mir so schon die Luft zum Atmen nimmt. Auch ein helmloser Motorradfahrer schützte sich mit der Maske vor was auch immer. Heute wurde ich angesprochen – beim Betreten des Flugzeugs – und zog als braver Tourist meine Netzmaske auf. Mit Netzmaske hat man hier null Probleme. Die Wirkung ist also eindeutig. Aber die Menschen lassen einen in Ruhe – man lässt die anderen Menschen leben, wie sie es wollen. Es geht ohne moralischen Zeigefinger, der in D – und auch in A – mir so unerträglich ist.

Morgen fahre ich nach El Rama – ohne PC – ohne richtiges Internet auf eine Finca ins Nirgendwo. Da kommt man nur mit Boot hin. Bis Mittwoch bin ich offline. Digitale Auszeit.

CU!
 
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